Flugzeugkaverne Željava

Airbase Željava – die verlassene Flugzeugkaverne in Kroatien

Objekat 505, im Osten Kroatiens an der Grenze zu Bosnien gelegen, war offiziell der größte U-Bahn-Flughafen auf dem Balkan. Der Hauptzweck des Objekat 505 bestand darin, ein Langstreckenradar-Frühwarnsystem, ähnlich wie NORAD, unterzubringen und eine strategische Kommandozentrale für die Verteidigung des Landes bereitzustellen.

Der Bau der Basis wurde zwischen 1957 und 1965 unter strengster Geheimhaltung durchgeführt, und die Baukosten betrugen sechs Milliarden Dollar, dreimal mehr als die jährlichen Militärbudgets der beiden größten Nachfolgestaaten Jugoslawiens, Serbien und Kroatien. Der geheime Luftwaffenstützpunkt befand sich im Zentrum eines dichten, weitläufigen Netzwerks militärischer Einrichtungen mit fünf zusätzlichen Flugplätzen in der Nähe sowie zahlreichen Außenposten für Radar und Luftverteidigung.

Željava Flugzeugkaverne
Einer der Eingänge zur Željava Flugzeugkaverne

Die resultierende Basis war ein Militärwunder, ein unterirdischer Flughafen mit vier Ausgängen, von denen jeder Jets starten konnte. Die Basis beherbergte zwei volle Jägerstaffeln. Die Basis wurde entworfen, um einen direkten Treffer durch einen 20-Kilotonnen-Atomsprengkopf zu überstehen, der der Nagasaki-Bombe entspricht, zudem konnte die Airbase Željava hermetisch versiegelt werden. Die Basis könnte auch bis zu 1.000 Personen aufnehmen und Proviant für bis zu 30 Tage lagern. Objekat 505 hatte auch Zugang zu einer unterirdischen Wasserversorgung und einem Stromgenerator. Der Brennstoff für den Generator wurde durch tiefe Rohre aus einem unterirdischen Lager in der Nähe der Stadt Bihać in die Basis gefördert.

Željava Airbase
Innerhalb der Flugzeugkaverne gibt es viele Tunnel

Die Željava Airbase sollte das Land vor der ausländischen Aggression schützen. Leider hatten man damals die Möglichkeit eines Bürgerkriegs nicht berücksichtigt. Am 25. Oktober 1991, am Vorabend des Krieges, wurde Rudolf Perešin, einer der in der Basis stationierten Kampfpiloten, ein ethnischer Kroate, der nicht kämpfen wollte, über den vierten Ausgang aus der Basis entlassen. Er war auch nicht der einzige; Nicht allzu lange danach war Daniel Borović ebenfalls mit seinem Jet übergelaufen, obwohl er es geschafft hatte, am Flughafen Zagreb zu landen (Perešin musste nach Klagenfurt in Österreich umleiten). Obwohl sie nicht von der Basis selbst abreisten, waren auch zwei andere Piloten – Ivan Selak und Ivica Ivandić – dort stationiert, wurden aber nach der Zerstörung von Željava nach Užice in Serbien versetzt.

Ein Tunnel der Flugzeugkaverne in Kroatien.
Die Sicht innerhalb der Tunnel wird durch Nebel erschwert

Während ihres Rückzugs aus dieser Region Kroatiens beschloss die jugoslawische Nationalarmee, die Funktionalität des Luftwaffenstützpunkts zu zerstören, um dessen Nutzung durch eine der Konfliktparteien zu vermeiden. Sie taten dies, indem sie eingebaute Sprengladungen auslösten. Ein Jahr später wurde der Abriss der Basis vom Militär der damaligen Republik Serbien Krajina abgeschlossen und weitere 56 Tonnen Sprengstoff wurden zur Detonation gebracht. Die Explosion war so heftig, dass sie in Bihać spürbar war.

Heute liegt der verlassene Luftwaffenstützpunkt an der Grenze zwischen Kroatien und der Bosnischen Föderation, wobei die Linie die Länder durch die Mitte des Grundstücks teilt. Aufgrund der großen Anzahl nicht explodierter Landminen und anderer Munition ist bei der Annäherung an diesen Standort äußerste Vorsicht geboten. Die Polizei der Bosnischen Föderation nutzt den Bereich des Luftwaffenstützpunkts, um ihren K9-Kern in der Sprengstoffgewinnung zu trainieren.

2 Kommentare zu „Airbase Željava – die verlassene Flugzeugkaverne in Kroatien“

  1. Ich finde Ihr habt die Atmosphäre dort sehr gut eingefangen. Ich habe da schon einige TV Beiträge zu gesehen und habe mich auch immer dafür interessiert. Vielleicht schaffe ich es auch irgendwann mal dort hin um das mit eigenen Augen zu sehen. Faszinierend ist auch, wie gefährlich die Umgebung auch heute noch ist. Die Gange Gegend ist noch immer mit tausenden Minen versehen.

  2. Ich bin im September 2021 mit meinen Motorradjungs (Mane, Michi, Tom und ich) dort gewesen. Atemberaubende Stimmung dort. Die Start und Landebahn sind wir mit über 200 Sachen nebeneinander gefahren. Am Ende stand die Polizei, hat aber absolut nichts gemacht. Ich denke die Überwachen, daß sich niemand zu weit außerhalb aufhält, wegen der Mienen. Unglaublicher Ausflug mit bleibendem Eindruck ……..

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