Das Mauterer Schokoladenwerk

Der 1873 geborene, 1964 verstorbene, Carl Mauterer, auch Karl geschrieben, war Chefkoch bei Prinz Albert, Fürst von Monaco. Nach einem Unfall beim beladen des fürstlichen Dampfsegelbootes, bei dem er sich innere Verletzungen zugezogen hatte, kehrte Mauterer in seine Badische Heimat zurück.

1899 gründete Mauterer sein erstes Reformhaus, 1911 gab er als Koch vegetarische Kochkurse. Da er in seinen Reformhäusern ebenfalls Genussmittel und Süßwaren nach Reformhausstandart anbieten wollte erwarb er eine Stillgelegte Wasserhammermühle, die er zu einer Schokoladenfabrik umbaute. hier Produzierte er, und nachher sein Sohn bis zu seinem Tod im Jahre 1991 Schokoladenprodukte, Süße Brotaufstriche und auch Anrürspreisen wie Pudding nach Reformhausstandart.

Heute, knapp 30 Jahre nach der Schließung des Betriebes ist noch sämtliches Material und die Maschinen erhalten. Überall liegen Formen um Schokoladentafeln herzustellen. Ebenfalls die Gussformen für Schokoweihnachtsmänner oder Osterhasen. An den verschiedenen Maschinen kann man den kompletten Verarbeitungsprozess ab der Anlieferung der Rohwaren nachvollziehen. Es ist ein Ort der einem bewusst macht, dass selbst wenn alles in geregelten Bahnen verläuft und alles funktionert, irgendwann ist auch das alles Geschichte.

Seit dem Schließen des Betriebes ist dort alles sich selber überlassen. Ein alter VW Bus, der womöglich als Lieferwagen diente steht in bzw. unter einer Verfallen Scheune. In den Garagen des ehemaligen Wohngebäudes stehen ein VW Käfer und ein alter Opel. Alles wurde dort zurückgelassen und dem Verfall Preis gegeben. Das Fabrikgebäude selber ist an einigen Stellen Einsturzgefährdet. Es war ein interessanten Besuch dort. Interessant und traurig zu gleich.

Ein Video dieses Besuchs Findet Ihr hier.

1 Kommentar zu „Das Mauterer Schokoladenwerk“

  1. Anbei eine umfangreiche sowie interessante Dokumentation von den Heimatfreunden Malsch über das Anwesen:

    https://www.heimatfreunde-malsch.de/heimat-und-zeitgeschichte/ehemaliges-malscher-gesch%C3%A4ftsleben/schoko-mauterer/

    Persönlich verstehe ich nicht warum das gesamte Inventar das zum Zeitpunkt der Betriebsstillegung um 1991 durchwegs einen Wert höher als den Schrottwert hatte nicht komplett veräußert und das geräumte Gebäude sodann beispielsweise zu Lagerzwecken oder für andere Produktionen vermietet wurde womit die Letztbesitzerin Tatjana Mauterer den Erhalt der Gebäude sowie ihren Lebensunterhalt hätte in einfacher Form sicherstellen können.

    https://www.companyhouse.de/Tatjana-Mauterer-Malsch

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